Gestern waren wir auf dem CloudCamp in Frankfurt gewesen. Alles in einem fand ich die Veranstaltung gelungen, das einzig negative, was mich persönlich gestört hat, war allzu dicke Luft und sehr schmale und unbequeme Sitze. Die Veranstaltung wurde im Deutschen Filmmuseum durchgeführt und aufgrund der Raumgestaltung dort sehr ungewöhnlich. Z.B. der Vortragsraum war in der L-Form, wobei die Redner im unteren linken Eck standen und die Präsentationen auf beiden Wänden projiziert wurden. Das hat in meinen Augen in das Konzept einer "Unkonferenz" sehr gut gepasst.
Weiterhin fand ich sehr schade, dass einige im Programm aufgeführte Vorträge ausgefallen sind. Zum Beispiel das, was mich am meisten interessiert hat war das Thema "Rechtliche Anforderungen an Clouds" und wurde nicht vorgetragen. Über die Hälfte der statt gefundenen Vorträge waren eine Art "Verkaufsvortrag", was mich persönlich nicht weiter gestört hat. Sehr beeindruckend fand ich ein Screencast von A-Server, wie man eine virtuelle Infrastruktur per Drag-n-Drop definiert und startet.
Zum Teil fand ich das Format der Präsentation bei einigen Redner lustig: einige Folien waren in Deutsch, vorgetragen wurde aber in Englisch. Am stärksten waren meiner Meinung nach Vorträge, die um die Sicherheitsfragen des Cloud Computings gingen, z.B. das Thema Identity & Access Management, aber auch interessante Angriffsmöglichkeiten auf die Infrastrukturen in Clouds (hier lag der Schwerpunkt hauptsächlich bei Amazons EC2) wurden vorgestellt.
Die LiSoG hat eine "Open Cloud Computing Initiative" vorgestellt, so wie ich es verstanden habe, mit dem Ziel, eine Zertifizierung der Cloud-Anbieter durchzuführen, damit die Kunden einfacher wechseln können. In wie weit das von dem Ansatz von Delta Cloud (initiert von Red Hat) unterscheidet, oder ob sie das in ihren "Open Cloud Stack" integrieren, habe ich nicht ganz verstanden (hoffe auf Bereitstellung der Folien, um dort nach zu schauen)...
Im anschließendem "Unpanel" ging es hauptsächlich um die Frage "Public vs. Private Cloud" und der These, dass man die Bereitstellung des Service, ähnlich wie die Kilowattstunde im Elektrizitätsbereich auf eine Einheit (Rechenzeit? Speicher? Anzahl Prozessoren? nicht ganz verstanden...) standartisieren und mehr regulieren soll, um die Sicherheitsfragen vernünftig beantworten zu können. Ständig hat man Beispiele und Vergleiche mit der Elektrizität gehört und der Aussage, dass "früher jedes Werk ein eigenes Kraftwerk hatte und heute wird Elektrizität zentral produziert", wobei da wiederum einen Hinweis gab, dass wir heute auch einen anderen Trend haben, zum "Unabhängig-werden der Haushalte mit Solaranlagen und anderen Geräten, die in privaten Haushalten Strom erzeugen". Ich persönlich fand also die Diskussion sehr spannend, aber zum Teil auch sinnlos, da man in Prinzip nichts pauschalisieren kann, und mit "es kommt drauf an" beantworten kann.
Fazit: Veranstaltung gelungen, dass auch Leute aus Australien (Sam Johnston, Open Cloud Initiative), USA (Uri Budnik, Rightscale) und England (Simon Wardley, Canonical) da waren, hat mich auch beeindruckt.
UPD. Weitere Berichte im Netz:
2 Kommentare:
Danke fuers kommen, Nikolai. Ich find's grossartig, das es fuer Dich vom Wert war. Hoffentlich sehen wir Dich beim naechsten #cloudcampfra auch.
Danke Mark, auf jeden Fall werden wir wieder dabei sein!
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